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Unsere Klassenlehrerin

Wir waren schon ein toller Haufen, damals in der 6.Klasse, oder war's die 7. Na, egal. Jedenfalls verpaßte man uns eine neue Klassenlehrerin. Das hatten wir auch dringend nötig, da wir ein "berühmt, berüchtigter" Lehrerschreck waren. Anders als vermutet, war unser neues Opfer gar nicht streng, sondern eher kameradschaftlich. Sie war Anfang 30, hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und auch eine   freundliche Ausstrahlung. Wir hatten uns schnell angefreundet, wenn man das so sagen kann. Zu ihrer Kleiderordnung gibt's nicht viel zu sagen. Bluse, Rock, dunkle Strumpfhosen und Pumps. Ihre langen, gelockten, brünetten Haare trug sie immer offen. Rundherum ein toller Anblick.

Ich saß Rechts außen, in der 2. Reihe und hatte somit immer einen guten Blick auf das Geschehen da vorn. Wenn sie am Lehrertisch saß und wieder mal was privates erzählte oder wir eine Arbeit schrieben, machte sich das bezahlt. Da ich auch sehen konnte was unter dem Tisch so vorging, war ich des öfteren ein wenig "abwesend". Sie schlüpfte dann nämlich immer aus ihren Pumps, drehte ihre Füße in alle Richtungen oder spielte einfach "rein und raus" oder eben "mit den Zehen, Schuhe balancieren". Das alles war schon mächtig aufregend und immer wieder interessant anzuschauen. Einmal im Unterricht, wir waren nicht so richtig bei der Sache, sprang sie vom Stuhl auf, zog einen ihrer Pumps aus und drohte diesen zu uns zu werfen "wenn nicht bald Ruhe ist" - Originalton -. Dabei hielt sie das Bein angewinkelt und versucht das Gleichgewicht zu halten. Hätte sie das Ernst gemein, wäre ich derjenige gewesen der am lautesten stört. Aber leider, leider nur heiße Luft!

Irgendwie kamen wir eines Tages auf Träume zu sprechen. Da sie sehr offen war, begann sie uns ihren wiederkehrenden Alptraum zu erzählen. Der war etwa so: " Ich komme nach Hause, ziehe meine Schuhe aus (welch ein Genuß) und in diesem Moment packt mich jemand von hinten und reißt mich zu Boden. Es sind 2 Männer. Sie fesseln mich an Händen und Füßen. Ich schreie wie am Spieß doch niemand kommt zu Hilfe. Dann schleppen mich die 2 in den Keller und setzten mich unsanft auf den kalten Boden. Mit dem Rücken an die Wand. Jetzt kann ich die beiden erst mal richtig sehen. Der eine ist vornehm angezogen, wie Anfang des 19. Jh. und der andere wie ein Butler (schon ziemlich eigenartig). Der Butler verschwindet. Der "Lord" kommt auf mich zu, ich schreie immer noch, und er knebelt mich mit einem weißen Tuch, was er mir in den Mund stopft ( bis dahin vom feinsten, oder? ), meine Hilferufe verstummen. Dann tritt er wieder etwas zurück. Jetzt kommt der Butler wieder. Auf der Hand ein silbernes Tablett mit 5 Messern drauf. Er stellt sich neben den "Lord" und reckt ihm das Tablett hin. Jetzt kommt in mir richtig Panik auf, aber was soll ich tun? Alles gezappel und Gewimmer nützt nichts. Ich bin ausgeliefert! Der Lord nimmt nun das erste Messer und wirft nach meinen Beinen! Er zielt nur auf meine Beine, immer und immer wieder! Treffen tut er allerdings nie. Dabei wache ich dann immer auf."

Wir werteten das danach noch aus, doch Höhepunkte gab es da keine mehr. Außer eben die Spielereien unter dem Tisch. Das war aber besonders aufregend für meines Vaters Sohn! Es sollte aber nicht das Ende sein. Irgendwann im Sommer lud sie uns alle, das sind 15! Personen, für einen Nachmittag mit Grillabend zu sich nach Hause ein. Ihr Mann hatte nichts dagegen und ihre 2 Söhne freuten sich auch darauf, wie uns mitgeteilt wurde. Eigentlich hatte ich ja keine richtige Lust...
Wir wollten uns 16.00 Uhr bei ihr treffen. So war es dann auch. Wir klingelten und sie öffnete persönlich die Tür. Zu meiner Freude trug sie mal nicht die üblichen Klamotten, sondern ein weißes T-Shirt, hellblaue Jeans, dunkelblaue Söckchen mit kleinen Blumen drauf und weinrote Hausschuhe. Die Hausschuhe hatten ca. 4 - 5cm Absatz und waren vorn offen. Der Tag wird wohl doch besser als gedacht! Im Flur standen einige ihrer Pumps und sogar ein paar weiße Stoffturnschuhe. Hier mußte ich unbedingt mal stöbern, dachte ich mir. Nur wie bei so einer Hausbesetzung? Na, ja kommt Zeit, kommt Rat. Sie führte uns erst mal durch das ganze Haus. Treppe hoch war besonders interessant. Danach ging`s in den Garten, da lernten wir dann ihren Mann und ihre Söhne kennen.

Wir konnten uns im Garten mit ihren Söhnen austoben. Doch irgendwann wurde das langweilig. Außerdem ging mir der Anblick im Flur nicht mehr aus dem Kopf. Ich sagte also, daß ich mal die Toilette aufsuchen müßte und ging ins Haus. Der Garten war nach hinten hinaus, durchs Wohnzimmer, über die Terrasse zu erreichen. Die Toilette war vorn hinaus, Richtung Haustür. In meinem Bauch kribbelte es wie verrückt. Ich kam ins Wohnzimmer und da standen ihre Hausschuhe. Auf der Terrasse standen ein paar flache Pumps für den Garten und die trug sie zur Zeit. Also beschnupperte ich erst mal diese Objekte der Begierde. Das kribbeln wurde immer schlimmer und mir wurde ganz heiß. Als ich mich endlich losreißen konnte ging es ganz schnell in den Flur. Leider mußte ich mich so beeilen, weil ich nicht ertappt werden wollte. Die Pumps und die Turnschuhe gaben mir den Rest. Ich war ganz zappelig und hatte bestimmt einen roten Kopf. Wenn ich jetzt noch ihre Söckchen ... aber da gab es keine Chance! Ich ging zurück in den Garten. Als ich sie sah wurde ich ganz nervös, wenn sie wüßte ... Ich mußte mich wieder unter Kontrolle bringen! Ich sah wie ihre beiden Söhne an ihren Armen rumzerrten. Noch ehe ich mich beruhigt hatte, wurde mir klar was folgte.

Die beiden wurden noch unterstützt von einigen Jungs. Das schien auch nicht das erste mal zu sein. Ohne Gegenwehr ließ sie sich zu einem Baum führen. Die Hände wurden hinter dem Stamm zusammen gebunden und die Füße wurden ihr gefesselt. Noch ein paar Windungen um den Oberkörper und fertig. Alles ging so schnell das ich mich nicht mal daran beteiligen konnte. Da stand sie nun. An einen Baum gefesselt. Mit der Beruhigung war's natürlich vorbei. Es dauerte nicht lang, da kam ihr Mann mit einem Stück breitem Pflaster. Ich hätte da ja ein bessere Idee gehabt - eins für mich, eins für sie - aber leider. Er sagte zu ihr "Du kannst Dich morgen wieder ausruhen" und klebte das Pflaster auf ihren Mund. Mir kam die Idee! Ich ging zum Tisch und schnappte mir eine Hand voll Plastikmesser. Dann lief ich wieder zum Baum und warf den ersten Stein, ich meine natürlich das erste Messer. Jetzt wollten auch die andere werfen. Was ich da wieder angerichtet hatte! Die Messer lagen bald alle in der Wiese und wir hatten unseren Spaß. Ich denke unsere Lehrerin auch. Sie wurde dann leider schnell wieder losgebunden. Für mich die beste Klassenfeier überhaupt. Gleich 2 was auf einmal, das war schon fast zuviel für einen Tag.

Wenn sie dann in der Schule wieder, unter dem Tisch, mit ihren Pumps spielte, kamen mir so einige Erinnerungen wieder.

Das war's mal wieder. Hoffe es hat gefallen!

Jan (23.10.1999)

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